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Aktion
SCHIEB DEINE VERANTWORTUNG NICHT WEG
BMFSFJ und UBSKM

Kinder und Jugendliche können sich nicht alleine schützen

Zu unseren Aufgaben gehört es, unbequeme Themen zu kommunizieren. So auch dieses: sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. Die findet meist in der Familie statt. Heißt: möglicherweise auch in der eigenen. Diesen unbequemen Gedanken überhaupt zuzulassen war im letzten Jahr das Ziel unserer „Nicht wegschieben”-Kampagne für das Bundesfamilienministerium und die Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung. 

Unsere Rolle:
Beratung
Design
Event
Konzeption
Online Marketing
Produktion
Redaktion
Strategie
Webentwicklung

Herausforderung

Die Evaluation der ersten Kampagnenphase durch unseren Partner, dem Forschungsinstitut Com.X, hat gezeigt, dass die Abwehrhaltung trotz Aufmerksamkeit für das Thema groß bleibt: Familien schließen grundsätzlich aus, dass sexuelle Gewalt in der eigenen Familie passieren könnte und lassen das Thema nicht an sich heran. Erwachsene haben zwar den Anspruch, bei einem Verdacht tätig zu werden, aber sie wissen nicht, wie sie betroffene Kinder und Jugendliche erkennen und wie sie mit dem Verdacht umgehen sollen. Deshalb haben wir die Kampagne genau an dieser entscheidenden Stelle weiterentwickelt.

Idee

Unser Ziel ist es, Menschen dazu zu ermutigen, aktiv zu werden und ihnen das Gefühl zu geben, dass sie etwas bewirken können, um Kinder und Jugendlichen, die ihnen nahestehen, zu schützen. Es ist die Aufgabe der Erwachsenen, das zu tun, da sich Kinder und Jugendliche nicht alleine vor sexueller Gewalt schützen können. Deshalb senden wir zwei zentrale Botschaften an alle Erwachsenen: „Schieb deine Verantwortung nicht weg!” sowie den Handlungs-Dreiklang „Sieh hin – Hör zu – Frag nach”.

Umsetzung

Mit einem Launch-Event in einem Berliner Kino startete die Kampagne in die neue Phase. Mit dabei waren Bundesfamilienministerin Lisa Paus, die Missbrauchsbeauftragte Kerstin Claus, die Betroffene und Musikerin Katha Rosa sowie die Kampagnenbotschafter*innen Rebecca Mir und Bruce Darnell.

Dazu gab es u.a. eine Brötchentüten-Aktion mit den Bäckereien Sternenbäck und Wiener Feinbäcker sowie eine Foto-Aktion im Deutschen Bundestag. Auf Social Media wurde die neue Reels-Staffel mit Creator*innen und Mindchanger*innen gestartet. 

Unsere OOH-Motive hingen als Großflächen und City-Light Poster in vielen Großstädten: Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Leipzig, Dresden, Düsseldorf, Hannover, Nürnberg, Stuttgart. In Berlin wurden die Haltestallen Gleisdreieck und Stadtmitte noch zusätzlich plakatiert mit Motiven, die einen Dialog zwischen Kindern und Erwachsenen zeigten. 



Bahnhaltestelle, zu sehen ist eine U-Bahn und ein Kampagnenmotiv
Bahnhaltestelle, zu sehen sind mehrere Kampagnenmotive
Bahnhaltestelle, zu sehen sind zwei Kampagnenmotive und Menschen, verschwommen im Vordergrund
Fotos: Paula Gvidal
Haltestelle im Dunklen, mehrere Plakate sind zu sehen

Den kurzen TV-Spot konnte man auf vielen Sendern, in Online Mediatheken und auf Youtube sehen die 60-sekündige Version jederzeit im Netz. Auch unsere prominenten Kampagnen-Botschafter*innen machten per Video und mit einer Schilder-Aktion klar, dass es die Aufgabe und Verantwortung von Erwachsenen ist, Kinder und Jugendliche vor sexueller Gewalt zu schützen. 

YouTube

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Neben diesen Maßnahmen hat unser Kampagnenbüro das ganze Jahr über konsequent daran gearbeitet, die Kampagne deutschlandweit zu verbreiten: es gab einen Bürger*innenrat in Gießen, eine ganze Aktionswoche in Walsrode und es wurden mehr als 300.000 Hefte verschickt mit konkreten Empfehlungen und Ratschlägen zum Umgang mit sexueller Gewalt.

Ergebnis

Gerade der Kampagnenauftakt sorgte für eine breite Berichterstattung in den Medien. Dabei haben wir uns nicht nur über die Reichweite für das Thema gefreut, sondern vor allem auch darüber, dass die Kernbotschaften der Kampagne aufgegriffen wurden. Über das Thema und die Kampagne wurde berichtet und gesprochen u.a. im Sat.1 Frühstücksfernsehen, auf tagesschau.de, taz.de, Pro 7 Newstime und der Pro 7 Sendung Zervakis und Opdenhövel (ab 2:35), im ZDF Moma und ZDF heute (ab 7:58), sowie im Deutschlandfunk. Auch über Bruce Darnells mutiges Geständnis wurde im Rahmen der Kampagne berichtet, u.a. auf bunte.de, gala.de oder stern.de

Wie auch schon in der ersten Phase erreichte die Kampagne eine große Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit. Die Evaluation unseres Partners Com.X zeigt: Fast 40% der (deutschprachigen) Bevölkerung hat die Kampagne wahrgenommen, wobei Social Media die wichtigste Wahrnehmungsquelle war. Das lag u.a. an unseren beiden Spots mit prominenten Kampagnenbotschafter*innen, die alleine eine Reichweite von 1,2 Mio. Menschen hatten. 

Die Kampagne war aber nicht nur sichtbar, sondern hatte auch eine tiefere Wirkung auf die Einstellung der Menschen. Unsere Kampagne profiliert sich weiter als Stimme im Themenfeld sexueller Gewalt. Das zeigt sich am gestiegenen Anteil der Menschen, die die Botschaften der Kampagne genau wiedergeben konnten. 

Darüber hinaus ist das Bewusstsein gewachsen, dass auch der erweiterte Familien-, Verwandten- oder Freundeskreis Verantwortung für den Schutz von Kindern und Jugendlichen trägt. Mehr Menschen haben verstanden, dass Täter und Täterinnen vor allem im eigenen näheren Umfeld zu finden sind und dass auch Kinder und Jugendliche im eigenen sozialen Umfeld betroffen sein können. Auch wenn dies nicht im Fokus der bisherigen Kampagne stand, ist es erfreulich, dass die (ungestützte) Kenntnis von Hilfsangeboten von 50 auf 56 Prozent gestiegen ist seit September 2022.

All das zeigt: Die Kampagne wirkt – und braucht weiterhin einen langen Atem.

Zur #NichtWegschieben-Kampagne 2022

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